Das war Italien vom 7. bis 12. Mai 2002

Das war Italien vom 7. bis 12. Mai 2002

„Zauberhafter Gardasee“

1. Tag – Anreise zum Gardasee – 940 km

Am frühen Morgen starteten wir zum größten der italienischen Seen, dem Gardasee.

Unsere Fahrt ging vorbei an München und an Innsbruck über die Brennerautobahn und die Europabrücke nach Italien. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir unser Hotel Du Lac in Brenzone. Wir wurden schon zum Abendbrot erwartet, so dass erst danach Zeit war, sich im Hotel etwas umzusehen, einen kleinen Spaziergang am Ufer des Sees zu unternehmen oder in der Bar noch einen „Gute-Nacht-Drunk“ zu sich zu nehmen.

2.Tag – Rund um den Gardasee – 163 km

Nach dem Frühstück starteten wir zu einer ganztägigen Gardasee-Rundfahrt. Der Gardasee ist der größte und sauberste der Oberitalienischen Seen sowie einer der schönsten Europas. Unsere örtliche Reiseleiterin Paula begleitete uns und erzählte viel zum See, der Umgebung und seinen Be- und Anwohnern. Die Fahrt ging von Brenzone in Richtung Süden über Torri del Benaco, einem malerischen, alten Hafenstädtchen an der „Olivenküste“, nach Garda. Von dort waren es noch 4 km ins Landesinnere nach Costermano. Wir besuchten einen deutschen Soldatenfriedhof. „Warum führen wir Krieg, da uns zugleich bekannt ist, dass er widersinnig und grauenhaft ist?“ (Antoine de Saint-Exupery). Diese Frage beschäftigte sicher alle beim Anblick der vielen Steinkreuze im Heidekraut. Unsere Fahrt führte uns weiter nach Sirmione. Dieser beliebte Thermal- und Badeort an der Spitze einer ca. 4 km langen, schmalen Halbinsel am Südufer des Gardasees hat viele Namen: „Königin des Gardasees“, „Perle aller Inseln und Halbinseln“… In dieser traumhaft schönen Stadt verbrachten wir die Mittagspause. Bei einem echt italienischen Eis konnte man durch die malerischen engen Straßen der Altstadt bummeln oder eine leckere Pizza probieren. Weiter ging es am westlichen Ufer über Desenzano bis nach Limone. Am Westufer gehen die Berge bis ans Meer, so dass die schmale Straße größtenteils durch Tunnel führt. Während der kurzen „lichten“ Momente, hatten wir traumhafte Ausblicke auf den Gardasee und das Bergmassiv des Monte Baldo auf der anderen Uferseite. In Limone war ausreichend Zeit für einen Bummel über die Strandpromenade, einen Spaziergang durch die sehr verwinkelten und steilen Gassen des malerischen Ortes oder für Kaffee oder einen Eisbecher in einem der vielen Straßencafes. Da die Straße nach Riva del Garda gesperrt war, fuhren wir die gleiche Strecke nach Brenzone zurück ins Hotel.

3. Tag – Himmelfahrt – Männertag Verona – 182 km

Geplant war heute ein Ausflug nach Venedig. Aber Petrus meinte es gar nicht gut mit uns. Es regnete, mal mehr, mal weniger. „Mit Schirmen durch die engen Gassen von Venedig ist kein Erlebnis!“ So sprach der Chef und Venedig wurde auf später verschoben. Verona, die Stadt, die durch die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia bekannt wurde, war nun unser Ziel. Wir verließen den Bus auf der Piazza Bra, direkt neben der weltberühmten Arena aus dem 1. Jahrhundert. Es waren gerade die Arbeiten an den Kulissen für die Eröffnungsoper „Aida“ im Gange. Der Aufstieg nach oben erwies sich durch die hohen Stufen als ein wenig anstrengend. Von oben sollte man einen weiten Blick über die Stadt haben !? Anschließend bummelten wir die Via Mazzini, die eleganteste Einkaufsstraße der Stadt entlang, schauten wir mal bei „Julia“ vorbei und besichtigten den Dom. Am Nachmittag besuchten wir die in der Po-Ebene gelegene Stadt Mantua. Wir spazierten vorbei am Palazzo d’ Arco, über den Piazza Canossa zur Basilika St. Andrea. Bis die Kirche nach der „Mittagspause“ wieder öffnete, blieb Zeit für eine Eis oder einen Capuccino am Piazza delle Erbe, dem Marktplatz der Stadt. Für das Warten wurden wir belohnt. Das Imposanteste war die 80 m hohe Kuppel, durch welche Tageslicht in den riesigen Sakralbau gelangte. In der Krypta der Kirche standen zwei Heilige Gefäße, zwei Ampullen, in denen Erde mit dem Blut Christus bewahrt wird. Anschließend konnte jeden noch ein wenig durch die alte Stadt mit ihren gut erhaltenen historischen Bauten und Plätzen bummeln und die einzigartige Lage der Stadt an drei Seen bewundern. Die Stadt ist auch mit dem Namen Andreas Hofer verbunden. Er führte in den Befreiungskriegen von 1809 die Tiroler dreimal zum Sieg gegen die französischen Truppen unter Napoleon. Nach einer Niederlage im November 1809 musste Hofer flüchten, wurde verraten, gefangen genommen und nach Mantua geführt. Hier kam er vor ein Kriegsgericht und wurde am 20. Februar 1810 erschossen. Das Lied „ Zu Mantua in Banden der treue Hofer war“ ist Hymne des österreichischen Bundeslandes Tirol. Seit 1823 liegt Andreas Hofer, der Teilen der Bevölkerung als Nationalheld gilt, in der Hofkirche in Innsbruck begraben.

4.Tag – Eine Bootsfahrt, die ist lustig – 102 km

Heute hätte jeder sein eigenes Programm gestalten können, aber alle entschieden sich für eine Bootsfahrt auf dem Gardasee. Wenn man schon mal da ist … Also auf nach Malcesine. Bei etwas kühlem Wind kreuzten wir über den Gardasee. Erster Halt in Limone, weiter nach Torbole und Ausstieg in Riva del Garda, der nördlichen Stadt am See. Nachdem alle Souvenirs gekauft und die eine oder andere Eissorte probiert war, holte uns der Bus gegen 13.00 Uhr am Hafen ab. Die Fahrt ging gen Süden zur Weinverkostung. Wir waren in einer Weinkellerei bei Sirmione eingeladen, um die typischen Weine dieser Region zu verkosten. Nachdem einige Flaschen Wein und auch ein paar Flaschen Grappa den Besitzer gewechselt hatten, ging es gut gelaunt zurück zum Hotel. Beim Ölmuseum in Cisano legten wir noch einen kurzen Stop ein. Hier gab zuerst einen Einblick in die traditionelle Olivenölgewinnung und danach konnte man das kaltgepresste Olivenöl, eingelegte Oliven, Pesto und viele andere typisch italienische Köstlichkeiten käuflich erwerben. Vor dem Abendessen nahm unsere Reisebegleiterin ein kurzes Bad im noch sehr kühlen Gardasee. Zeugen gab es genug, leider keine Nachahmer.

5. Tag – Venedig – 304 km

Heute nun war die letzte Gelegenheit Venedig, Stadt der Lagunen, kennen zu lernen. Wir betraten Venedig durch die „Hintertür“, das heißt wir kamen vom Festland durch die Lagune von hinten in die auf 118 Inselchen errichtete und von zahllosen Kanälen durchzogene Stadt. Mit dem Bus ging es zuerst zu einem Vorort von Venedig. Da die Einreise für Busse in die Lagunenstadt ein Vermögen kostet, wollten wir den Zug nehmen. Leider fiel der erste Zug wegen technischer Probleme aus und wir mussten notgedrungen über eine Stunde auf den nächsten warten. Die letzten 4 km dieser Zugfahrt waren die interessantesten. Es ging über den Damm, welcher die Stadt mit dem Festland verbindet. Links wie rechts Wasser und vor uns die außergewöhnlichste Stadt Italiens, welche vor über 1000 Jahren auf Millionen in den Schlamm getriebenen Pfählen erbaut wurde. Vom Bahnhof nahmen wir das in Venedig gängigste Verkehrsmittel, ein Linienboot und fuhren zum Markusplatz, dem großen „Freisalon“ der Venezianer. Wir sahen den Dogenpalast und die Markuskirche, welche noch heute Glanz und Stolz der einst mächtigen Seerepublik vermitteln, den Kampanile (ältester Glockenturm Venedigs, von welchen man eine herrliche Aussicht auf Stadt und Lagune hat) und Tauben. Tauben über Tauben, wie man es von Fotos kennt. Da Paula in Venedig keine Führungen machen durfte, erzählte Sie in uns aller Schnelle etwas über die Sehenswürdigleiten. Durch viele enge Gassen, vollgestopft mit Touristen aus aller Welt, liefen wir zur berühmten Rialtobrücke, der ältesten der drei Brücken über den „Canalazzo“ der Hauptverkehrsader der Stadt. Dort gab es zwei Stunden Freizeit, Gelegenheit zum Mittagessen, Bummeln und Fotografieren. Und was fotografiert man, wenn man in dieser Stadt ist? Natürlich die Gondeln, welche bunt geschmückt, elegant und lautlos durch Kanäle und Kanälchen fahren. Leider hörten wir keinen „O sole mio“ singen. Die Zeit reichte gerade so, um von der „versinkenden“ Traumstadt mit ihren 400 Brücken einen kleinen Einblick zu bekommen. 17.00 Uhr ging es mit zwei „Taxen“ durch den Canal Grande, der von nahezu 200 prächtigen, verfallenen Palazzi gesäumt wird, zum Bahnhof. Vom Boot an Land mussten wir springen, dann die privaten Boote durften dort nicht anlegen.

6. Tag – Arivederci, Gardasee!

Nach dem Frühstück sagten wir dem Gardasee Ade und traten voller schöner Erlebnisse die Heimreise an.

„Wir haben alle einen neuen Schirm, aber ansonsten war es schön!“

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